Making of

Ein Drehbuch entsteht, wie immer unter kritischer Beobachtung der gewerkschaftlich organisierten Schauspieler.

Laternebasteln in der Grundschule war doch zu etwas nütze. Iglus müssen nicht zwangsläufig aus Eis und Schnee sein, auch wenn die Wärmeisolierung von Pappmaché als nicht optimal gilt.

Der Herstellung des Iglus gingen tagelange Studien über Aussehen und Lichtdurchlässigkeit gängiger Modelle voraus, um größtmöglichen Realismus zu erzielen. Bastelstunden in Anwesenheit betont untätig herumlümmelnder Schauspieler.
Arbeiten mit Buntpapier, Schere und Klebestift fördert die Kreativität und die Motorik. Klebestifte sind inzwischen auch ohne Lösemittel erhältlich und auswaschbar aus den meisten Textilien. Wenn man nichts zu tun hat, ist es leicht, ausgelassen und guter Dinge zu sein. Tja, das war nichts. Bauhelme in richtiger Größe waren zwar in nur zwei Stunden harter Fimoknetarbeit hergestellt, wirkten aber aufgrund Ihres Gewichts so niederdrückend auf die Schauspieler, dass doch, Annett sei Dank, auf die leichtere wenn auch deutlich kleinere Lego-Variante zurückgegriffen werden musste. Eine Studie in Blau: So entstand der Nordpol.
... und so entstanden weiße Hintergründe. Hier ein sich als untauglich erweisender Versuch mit einer leicht gestreiften Variante, die leider auch auf den Testaufnahmen leicht gestreift aussah. Eine intensive Betreuung der Schauspieler ist für strasberg-orientierte Regisseure das A und O. Jeder Schauspieler weiß, das das Filmemachen zu 80% aus Warten besteht. Gut, wenn dann ein gutes Buch zur Hand ist, noch besser, wenn es während der Dreharbeiten zugleich als Unterlage fürs Stativ dienen kann, die weiche Kamerafahrten ermöglicht. Filmemachen ist ein personalintensives Geschäft. Hier der Lichtdesigner.
Verblüffend: Wo eben noch eine täuschend ähnliche Replik des Nordpols stand, haben die Techniker nun eine Ansicht der Westküste von Island errichtet. Hier entstehen Geschenke wie am Fließband. Die Innenaufnahmen der Igluszenen wurden natürlich nicht in einem echten Iglu gedreht. Filmbudgets sind grundsätzlich zu knapp bemessen, um der Crew teure Dienstreisen an den Polarkreis zu ermöglichen. Schauspielcoach Maus ist wie immer im Hintergrund aktiv. Hier ein kurzes Beratungsgespräch während einer Drehpause.
Das Fließband, das im Film so täuschend echt wirkt, ist in Wirklichkeit nur wenige Zentimeter groß. Magie des Kinos!

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