Männer und Frauen passen einfach nicht zusammen

Die deutsche Kultur hat vielleicht zwei große Menschen hervorgebracht, die ein mehr als schwieriges Verhältnis der Geschlechter erschöpfend thematisiert haben, beide aus altem Adel: Vicco von Bülow und Heinrich von Kleist. Weiterlesen

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Propaganda

Kleist hat in seinen letzten Jahren mehrfach versucht, Anschluss zu finden an Strömungen seiner Zeit, und es ist ihm fast immer grandios misslungen. Das Käthchen von Heilbronn macht auf romantisch, Szenen, in denen die männliche Hauptfigur der Titelfigur mit der Peitsche kommt, befremden dann aber (nicht nur) das zeitgenössische Publikum; Penthesilea macht auf klassisch, ist aber mit der extremen Präsenz von Blut auf offener Bühne dem antiken Dramas näher als Goethes und Winckelmanns schöner, wahrer und guter Version der Klassik – auch das konnte nicht gut gehen; und 1808/09 verlegt sich Kleist aufs Nationalistische, u.a. mit der Herrmannsschlacht, und auch das geht in die Hose. Diesmal solls ein Propagandastück werden. Weiterlesen

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Abhängigkeiten

Kleist hat in mehreren Briefen seine beiden Frauenfiguren Penthesilea und Käthchen miteinander verglichen und sie als zwei Seiten einer Medaille dargestellt: Denn wer das Käthchen liebt, dem kann die Penthesilea nicht ganz unbegreiflich sein, sie gehören ja wie das + und – der Algebra zusammen und sind ein und dasselbe Wesen, nur unter entgegengesetzten Beziehungen gedacht, schreibt er z.B. in seinem Brief an Heinrich von Collin vom 8. Dezember 1808. Was meint er damit? Zwei bedingungslos liebende Frauen, könnte man vielleicht sagen, die für ihr Ziel, den Mann zu bekommen, den sie lieben, bis an die ultimative Grenze gehen. Und Kleist versucht in beiden Stücken, diese Grenze auszuloten und schreckt vor auch heute noch schockierenden Tabuverletzungen wie Kannibalismus nicht zurück. So weit, so hinterfragenswert. Weiterlesen

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Von Rittern und Hexen

Es hat sich diese Woche ergeben, dass ich Kleists Stück Das Käthchen von Heilbronn und den frisch erschienenen 10. Band aller „Onkel Dagobert“-Geschichten von Carl Barks parallel gelesen habe. Größere Stapel von mehr oder weniger gleichzeitig gelesenen Büchern auf dem Nachttisch sind ja nichts ungewöhnliches; dass die Lektüre des einen die Lektüre des anderen erhellt, ist aber ein glücklicher Zufall. Weiterlesen

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